Ich sitze auf meiner Terrasse in Estepona, Andalusien, mit Blick auf die Altstadt und das Meer. Und arbeite.
Das ist doch schön. Genau deshalb hab ich doch das Online-Business. Arbeiten wann und wo ich will.
Wann hab ich das letzte Mal Urlaub gemacht? Warte. Mmmh. Muss ich drüber nachdenken. Letztes Jahr im Juli in der Toskana.
Warum ich gerade arbeite? Weil ich meinen Flagship-Kurs Online Profitabel Anfang September launche. Weil ich das frei machen nicht geplant habe. Weil jetzt eben kein guter Moment ist.
Ich geb dir gleich die Anleitung, wie du frei machst und kann es selbst nicht? Doch, kann ich.
Was ich weiß: Ohne Urlaubsdisziplin keine Businessdisziplin.
Ich hab den Januar 2018 freigemacht und war in Patagonien zum Reiten (ohne Handy und Internet).
Ich hab den Monat bilderbuchmäßig vorbereitet. Ich hab sogar Anfang Dezember einen Kurs verkauft, der erst nach meiner Reise im Februar losging.
Mein Team hat so gut gearbeitet, dass die meinten, ich hätte ruhig noch einen Monat wegbleiben können.
Was hat sich geändert?
Ich bin schlampig geworden. Im Ferienhaus in der Toskana gibt’s halt gutes Internet. Wenn dann Freunde kommen, die zwischendrin mal arbeiten wollen, ist die Versuchung groß, doch mal Emails zu checken.
Wenn du merkst, dass du mehr arbeitest als dir lieb ist, oder dir von all den Kurs-Launches die Puste ausgeht, dann ist diese Folge für dich.
In dieser Podcast-Folge sprech ich darüber,
- warum ein ortsunabhängiges Business das Abschalten besonders schwer macht und
- wie du 4 oder mehr Wochen am Stück frei machst ohne Umsatzeinbußen
Hier sind 3 Gründe, warum dein Online-Business dich fertig machen kann.
Die meisten Facebook-Ads bewerben ein Online-Business, bei dem du reich wirst, während du schläfst, Cocktail säufst (wer trinkt noch Cocktails?) oder im Luxusschlitten durch die Gegend fährst.
Jeder, der ein gut gehendes Online-Business führt, weiß, dass die Wahrheit anders aussieht. Dabei ist es egal, ob du Coaching-Stunden online gibst oder Online-Kurse verkaufst.
Dein Fahrplan
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Die Falle: Du kannst arbeiten von überall und nimmst die Arbeit mit.
Ich ertapp mich manchmal dabei zu denken, wie schön muss es als Schreiner sein. Deine Arbeit ist erledigt, wenn du nach Hause gehst (mal abgesehen vom Marketing und so). Als Schreiner nimmst du deine Tools nicht mit nach Malle in den Urlaub.
Wir hingegen können arbeiten von wo wir wollen. Da wo andere Urlaub machen.
Außenstehende denken: Wie cool, die ist 3 Monate in Italien unterwegs. Was die nicht sehen: Das sind 3 “normale” Arbeitsmonate. Klar mit Strandblick und Aperitivo bei Salvatore.
Keiner von uns Online-Business Workaholics würde 3 Monate Urlaub machen. Ok, ich sprech hier von mir.
Von überall arbeiten können, kann zur Falle werden.
Worcation ist der Inbegriff des Trends: Du reist an einen schönen Ort an, um für ein paar Tage gemeinsam mit anderen zu arbeiten. Aber ein Tag mit Arbeit ist eben kein Urlaubstag. Deshalb ist das Wortspiel unsinnig.
Vacation ist, wenn du an diesem schönen Ort frei machst.
Ständig zu arbeiten ist doch kein Problem, wenn das Business Spaß macht?
Doch.
Wenn du nur arbeitest, weißt du gar nichts mit deinem Leben anzufangen außerhalb der Arbeit.
Selbst wenn dich das nicht irgendwann ins Burnout bringt, so macht es dich zu einer sehr langweiligen, weil eindimensionalen Person.
Urlaub ist doppelt teuer und deine Angst vor Umsatzeinbußen lässt dich weiterarbeiten.
Wenn du Stunden verkaufst als Coach oder Berater, kommst du schnell drauf, dass Urlaub ganz schön teuer ist. Neben den Kosten für das Ferienhäusle verdienst du nichts. Du hast also mehr Kosten und keine Einnahmen.
Wie du aus dieser Falle rauskommst, zeig ich dir gleich.
Wenn du Online-Kurse verkaufst, stehst du besser da. Oder doch nicht?
Bist du Sklave des Instagram-Algorithmus? Dann traust du dir keine Sendepause zu, weil du ja deine Reichweite einbüßen würdest. Oh Gott, ohne Reichweite keine Kunden?
Oder du siehst, dass alle anderen Anfang September launchen und denkst, du musst das auch. Weil du Angst hast, dass im Oktober niemand deinen Kurs kaufen will.
Dein schlechtes Gewissen den Kunden gegenüber verbietet dir abzutauchen.
Du denkst, du kannst deine Kunden nicht im Stich lassen. Die haben dich gerade gebucht und plötzlich bist du einen Monat weg. Das geht doch nicht!
Da hast du Recht. Das geht nicht. Es gibt einen eleganten Weg frei zu machen, ohne deine Kunden eiskalt sitzen zu lassen.
Dazu komm ich gleich.
Du kannst locker 1 Monat frei machen, ohne dass dein Business einbricht. Und so geht’s.
Fangen wir mit der wichtigsten Frage an: Wie kannst du dir ohne schlechtes Gewissen frei machen leisten?
Wenn du Urlaub machen willst, ohne Umsatz einzubüßen, musst du in der restlichen Zeit mehr verdienen.
Wenn du Stunden oder Pakete verkaufst (einzelne Stunden zu verkaufen ist selten eine gute Idee!), ist die Rechnung ziemlich einfach.
Wenn du 1 Monat frei machst, musst du in den restlichen 11 Monaten so viel verdienen, wie jetzt in 12 Monaten.
Angenommen du verdienst in 12 Monaten 50.000 Euro. Das sind 4166 Euro im Monat (Wir rechnen mit dem Durchschnitt. Dein Einkommen schwankt sicher.)
Wenn du 50.000 in 11 Monaten verdienen willst, musst du 4545 Euro im Monat verdienen. Das sind nur rund 400 Euro mehr im Monat, oder rund 10%.
Wie verdienst du am einfachsten 10% mehr? Indem du deine Preise anhebst.
Wenn dein Coaching-Paket jetzt noch 500 Euro kostet, hebst du deinen Preis auf 549 Euro an.
Den 50-Euro-Preissprung bekommst du leicht verkauft. So musst du nicht mal mehr verkaufen, sondern nur leicht teurer werden. Easy?
Was, wenn du Online-Kurse verkaufst?
Vielleicht hast du Evergreen-Kurse, die sich automatisiert verkaufen. Glückwunsch.
Die meisten von uns hängen vom Launchen ab.
Mein Tipp, wenn du Kurse launchst: Launche weniger.
Statt deinen Kurs 4 mal im Jahr zu launchen, mach 1 oder 2 Launches und gib alles.
Steck deine Energie, deinen Fokus und deine Anzeigendollar in einen Launch und mach den so groß wie du kannst. Du wirst damit mehr verdienen und deine Energie schonen.
Weniger Launches bedeutet mehr Freizeit.
Leg fest, wie lange und wann du frei machen willst – in einer idealen Welt.
As ich mich selbstständig gemacht habe, war die 4-Hour Workweek angesagt. Mir wurde schnell klar, dass Tim die 4 Stunden nicht wörtlich gemeint hat. Es ging eher um das System dahinter, welches weniger arbeiten möglich macht.
Mein Ziel war: Mindestens doppelt so viel frei haben wie im letzten Job. Das sind 60 Tage.
Weißt du was?
So richtig frei mach ich eher 20 Tage. Ich hab’s vor 2 Jahren mal zusammengezählt und war schockiert.
Jetzt sagt Workaholic/Controlletti-Sandra: Ich muss ja nicht wie beim Job vom Job erholen. Es macht Spaß zu arbeiten.
Sagt Boss-Sandra: Jaja. Und trotzdem ist freie Zeit wichtig. Wenn du ganz abschaltest, kommst du später auf bessere Ideen.
Workaholic-Sandra: Aber ich hab auch so gute Ideen.
Boss-Sandra: Aber dein Wert ist doch Freiheit. Wozu hast du denn ein Online-Business, wenn du die ganze Zeit arbeitest?
Workaholic-Sandra: Ich fühl mich doch frei, am Abend und Wochenende. Und ich arbeite von wo ich will. Was soll ich denn mit all der freien Zeit anfangen?
(Der Dialog geht noch ewig so. Das erspar ich dir.)
Also, wann und wie lange willst du frei machen?
Nimm einen Monat als Maß, selbst wenn du gar nicht so lange am Stück frei machen willst.
So musst du dich mehr anstrengen, dein Business drum herum zu strukturieren.
Wenn du das für einen Monat kannst, sind zwei Wochen frei am Stück ein Kinderspiel.
Plane deine freie Zeit wie ein Projekt, damit dein Urlaub wahr wird.
Wenn du deinen Wunschtermin hast, schau wie der zu deinem Business passt. Wenn du im September einen dicken fetten Launch vorhast, ist August um offline zu gehen, nicht der beste Monat.
Wenn du gerade erst startest, geh davon aus, dass du wenig frei hast.
Das ist wie beim Raketenlaunch. Die meiste Energie geht dafür drauf, das dicke Ding in den Orbit zu bekommen. Vielleicht machst du in den ersten 2 Jahren nicht gleich monatelang am Stück frei, sondern mal 1 bis 2 Wochen.
Jetzt block die Zeit in deinem Kalender, damit klar ist, dass du da Urlaub hast, nicht erreichbar bist.
Kommunizier das an deine Kunden.
Dies ist der wichtigste Punkt. Wenn du den auslässt, wirst du nicht frei machen, das kann ich dir versprechen.
Weil du vor lauter schlechtem Gewissen dein Laptop mitnimmst und zu schauen, ob es wichtige Emails gibt oder weil du mitten im Urlaub eine Fragerunde geplant hast.
Nächste Schritte, damit du einen Monat frei machen kannst:
- Plane deinen Umsatz so, dass du in 11 Monaten die Einnahmen schaffst.
- Plane deinen Urlaub bei der Jahresplanung mit und richte deine Workshop-Termine, Kundentermine und Launch-Termine entsprechend aus.
- Schreib in die Buchungsbestätigung deiner Coaching-Pakete oder Programme, wann du weg bist, ob dann was passiert und wenn ja was.
- Such dir Vertretung, die deine Fragerunden betreut, solltest du die in deinen Kursen anbieten.
- Wenn du frei machst, dann richtig. Kein Laptop, kein Instagram, keine Fragerunden, keine Facebook-Gruppe. Sonst ist dein Kopf wieder beim Business.
Enjoy your free time!
Hol dir den Marketingplan mit konkreten Schritten für mehr Kunden und Umsatz
Der Beitrag 60: Urlaub vom Business: Wie du 4 Wochen frei machst ohne Umsatzeinbußen erschien zuerst auf Sandra Holze.