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Du hast gehört, dass du eine Nische finden sollst, damit du erfolgreich wirst.

Nur wie geht das?

Einerseits schlägt dein Herz für eine Sache. Die ist so groß, die lässt sich doch nicht in eine Nische drücken.

Dann hörst du, du sollst den Markt nach “Löchern” durchsuchen, damit du eine kleine Ecke findest, in die du dich reinquetschen kannst.

Aber was, wenn dir das Loch keinen Spaß macht?

Klingt nicht so geil, oder?

Sorry Coaches, das Beispiel würde auch mit Webdesigern, Marketingberatern, Textern und Ernährungsberatern funktionieren.

Du liebst es, Menschen zu helfen. Also wirst du Coach und schreibst: Ich helfe Menschen, ihr Potenzial zu entfalten.

Und weil du allen Menschen helfen willst, legst du dich nicht fest.

Du willst dich so breit wie möglich aufstellen, um niemanden auszuschließen.

Du denkst, je mehr Kunden du bedienen kannst, umso mehr Kunden gewinnst du.

Und dann passiert genau das Gegenteil.

Viel zu wenig Kunden buchen. Die paar, die kommen, kommen über Empfehlung von Freunden.

Wie sorgst du dafür, dass sich dein Angebot verkauft?

Finde deine Nische.

Sei spezifisch. Versuch gar nicht erst, jedem zu gefallen und jeden bedienen zu wollen.

Das Paradox ist: Wenn du deinen Markt eingrenzt, wirst du mehr Kunden gewinnen.

Dann musst du nicht mehr der Beste für jeden sein. Du musst “nur noch” der Beste für deinen kleine Gruppe von Kunden sein.

Hier in Potsdam gibt es einen Frisör, der wirbt damit, Jedermann’s Friseur zu sein.

Würdest du da hingehen? Ich nicht.

Deine Kunden, wir alle, sehen uns als einzigartige Menschen. Und so wollen wir auch behandelt werden.

Je genauer du sagen kannst, für wen du bist und für wen nicht, umso mehr werden sich deine Kunden angesprochen fühlen.

Warum deine Nische zu finden so schwer ist

Problem: Deine Nische begeistert dich nicht.

In der (männlichen) Internetmarketingwelt wird Nische finden gern so angeleitet: Finde ein Keyword mit dem du es auf Seite 1 bei Google schaffst. Wenn du genug Leser hast, verkauf denen ein Produkt.

Ich hab 2010 einen Blog über kleine Hunderassen gestartet. Tolles Keyword, ich war ganz schnell auf Seite 1 ganz oben bei Google.

Das Problem war: Ich mag kleine Hunde gar nicht. (Meiner ist mittelgroß.)

Der Blog war ein Test, ob ich es schaffe, mich mit schlauer Keyword-Recherche nach oben zu schreiben. Ja kann ich. Als Business-Idee war das nicht tauglich, weil mich das Thema null interessiert hat.

Geh davon aus, dass du locker 2 Jahre brauchst, bis dein Business einigermaßen läuft. Es wird nicht immer einfach und du brauchst Durchhaltevermögen.

Wenn dir Spaß macht, was du tust, wirst du eher durchhalten.

Problem: Du suchst dein Herzensbusiness.

Das Gegenteil oder die weibliche Art, die Nische zu finden, ist sich keine Nische zu suchen sondern ein “Herzensbusiness” (augenroll).

via GIPHY

Das kann ganz schnell zur Falle werden.

Du gehst von dir und deinen Leidenschaften aus und vergisst, dass ein Business von Kunden lebt.

Das könnte auch der Grund sein, warum von den 40.000 Coaches in Deutschland – Dunkelziffer viel höher – die meisten gerade 10% ihrer Einnahmen mit Coaching verdienen. So viele Coaches und nicht genug Bedarf.

Ich zeig dir gleich, wie du beim Nische finden nicht in diese Falle tappst.

Lies weiter und find heraus, wie du die Verbindung schaffst zwischen dem, was du magst und dem was deine Kunden brauchen.

Ein besserer Weg deine Nische zu finden: Starte mit den Menschen, denen du helfen willst.

Vergiss Wettbewerbs-Recherche.
Vergiss Löcher finden im Markt.
Vergiss Keyword-Recherche.

Ein besserer Weg deine Nische zu finden, als mit dem Thema oder dem Problem zu starten, ist die Menschen zu finden, für die du da sein willst.

Schritt 1: Wenn du neu startest: Finde das, was dich interessiert

Geh davon aus, dass du locker 2 Jahre brauchst, bis dein Business einigermaßen läuft. Es wird nicht immer einfach und du brauchst Durchhaltevermögen. Wenn dir Spaß macht, was du tust, wirst du durchhalten.

Hier mein Tipp, wenn du denkst du musst deine Karriere jetzt beenden und Life-Coach werden:

Was du in den letzten 2 oder 5 oder 10 Jahren deiner Karriere gemacht hast, kannst du wahrscheinlich richtig gut.

Könnte es sein, dass du dich mit dieser konkreten, über Jahre aufgebauten Expertise selbstständig machen könntest, weil du damit Kunden Ergebnisse bringst?

Oft sind die Dinge, die wir richtig gut können, genau die, die uns Spaß machen.

Leidenschaft entsteht, wenn wir etwas gut können.

Vielleicht ist deine Leidenschaft gestorben, weil dich die äußeren Umstände (der Chef, der Job, die schlechte Bezahlung) nerven, nicht die Tätigkeit an sich.

Lies weiter und find heraus, wie du die Verbindung schaffst zwischen dem, was du magst und dem was deine Kunden brauchen.

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Schritt 2: Grenze ein, für wen dein Angebot ist.

Beginn damit einzugrenzen, welchen Menschen du helfen willst.

Du willst genau sagen können für wen du bist.

Genauso willst du auch sagen können, für wen du nicht bist. Schocker, ich weiß.

Denk dran, du willst nicht allen gefallen, damit du den richtigen Kunden richtig gut gefällst. Comprende?

Was deine Kunden denken, ist wichtiger als ihr Alter.

Vergiss Definitionen, wie Frauen zwischen 30 und 60 mit gutem Einkommen, die in Großstädten leben.

  • Klassisch werden gern demografische Merkmale genutzt, wie Alter, Geschlecht, Einkommen.
  • Für unsere Zwecke besser sind psychografische Merkmale, wie Überzeugungen, Weltanschauungen, Glaubenssätze. Das beschreibt, wie unsere Kunden die Welt sehen, von welchen Werten sie sich leiten lassen, wie sie denken und was ihnen wichtig ist.

Wenn du Nachhilfe an Abiturienten verkaufst, damit ihr Abitur schaffen, ist Alter relevant. Und Stillberatung richtet sich nur an Frauen. Schon klar.

Wenn dein Marketing überzeugen soll, reichen Alter und Geschlecht nicht aus.

Kaufentscheidungen sind emotionale Entscheidungen.

Deshalb wird’s Zeit, dass du deinen Lieblingskunden ganz genau beschreiben lernst.

1 Finde heraus, wie dein Kunde tickt.

Hier sind ein paar Fragen, auf die du Antworten finden willst. Am Ende willst du wissen, wie deine Kunden ticken.

Die beste Quelle sind persönliche Gespräche mit deinen Lieblingskunden (oder solchen, die es werden könnten):

  • Welches Problem haben meine Lieblingskunden?
  • Warum nervt sie das so? Warum wollen sie das so dringend loswerden?
  • Wovon träumen sie?
  • Wovor haben sie Angst?
  • Was sind ihre sehnlichsten Wünsche?
  • Welche Werte und Überzeugungen treiben sie an im Leben?
  • Woran glauben meine Kunden?

 

Wenn du deinen idealen Kunden auswählst, muss der folgende Kriterien erfüllen:

  1. Ein Problem haben, das so dringend ist, dass er das lösen will.
  2. Die Ressourcen haben, das Problem zu lösen. Genug Pasta, um dich zu bezahlen.
  3. Du musst in der Lage sein, sein Problem zu lösen und dein Versprechen einzuhalten.

 

2 Finde ein dringendes Problem, das dein Kunde lösen will.

Kunden bezahlen dich dafür, dass du ihnen ein Problem löst.

Beim Vegan-Coach oder Marketingberater leuchtet das ein. Was muss ich essen, damit ich keinen B12-Mangel bekomm? Was schreib ich auf meiner Webseite?

Als Designer und Fotograf löst du auch Probleme. Wenn du großformatige Wandbilder verkaufst, löst du das Problem: Was kann ich über mein Sofa hängen, was meinen Geschmack zeigt und wofür mich meine Freunde beneiden werden?

Du denkst, schon klar Sandra, hab ich verstanden. Hast du wirklich?

Sei ehrlich: Würde dein Kunde nachts im Bett hochschrecken und sagen: Verdammte Schei… ich muss endlich mein Potenzial entfalten!

Deine Aufgabe ist herauszufinden, welches Problem deinen Kunden wirklich plagt:

  • nicht nein sagen können, es allen Recht machen und dabei selbst zu kurz kommen
  • gefrustet im Job weil bei der Beförderung wieder übergangen worden
  • im Hamsterrad des eigenen Business feststeckend und ratlos, wie mehr Zeit für eigene Hobbies gewinnen können

Das sind 3 Probleme, die im weitesten Sinne alle mit Potenzialentfaltung zu tun haben, aber 3 völlig verschiedene Kunden ansprechen.

Jeder dieser Kunden tickt anders. Zu jedem wirst du anders sprechen:

  • gestresste Mütter
  • gefrustete Angestellte, die Erfüllung im Job suchen
  • erfolgreiche, überarbeitete Selbstständige, die lernen müssen, abzugeben

Jeder dieser Kunden gehört in eine Gruppe. Jede Gruppe ist eine Nische.

3 Hat dein Kunde genug Pasta, um dich zu bezahlen? Ist er gewillt zu bezahlen?

Viele angehende Coaches würden gut daran tun, diese Frage ehrlich zu beantworten. Haben Mütter mit 2 Kleinkindern, die vom Einkommen des Mannes leben, wirklich das Geld so locker sitzen, einen Achtsamkeitscoach zu buchen? Oder haben die andre Probleme, die dringender sind?

Ich kann’s nicht beantworten, ich frag nur.

Und dann Teil 2 der Frage: Sind deine Kunden GEWILLT, Geld für die Lösung auszugeben?

Nehmen wir eine Produktidee, die ich für meinen Kleine-Hunderassen-Blog hatte.

Würde ein Chihuahua-Besitzer gutes Geld für ein Hunde-Onlinetraining zahlen, um seinem Hund Fuß, Sitz und Platz beizubringen?

Ich denke kaum. Nicht weil er nicht kann, sondern weil er nicht will.

4 Bist du in der Lage, sein Problem zu lösen und dein Versprechen einzuhalten.

Versteht sich von selbst, gell?

Wenn du diesen einen Kunden gefunden hast, frag dich: Gibt es 10 oder 100 andere Menschen, die so ähnlich sind?

Ja?

Super. Da hast du deine Nische.

Entwickle deine Nische zusammen mit deinen Kunden.

Eigentlich müsste ich sagen: Entwickle deine Nische und dein Angebot zusammen mit deinem Tribe. Bau deine Community auf, dann finde heraus, was die von dir braucht.

Je mehr Kundenerfahrung du sammelst, umso besser verstehst du, wer deine idealen Kunden sind.

Du wirst Probleme entdecken und Löcher im Markt, die du besetzen kannst.

Wenn du frisch im Business bist, vergiss es, deine Nische gleich festzulegen. Bleib offen für Erkenntnisse und änder deinen Weg, bis du deinen Tribe gefunden hast.

Der Beitrag Wie du beim Nische finden nicht verzweifelst erschien zuerst auf Sandra Holze.